5. Tag auf dem Salkantay-Trail

Gastbeitrag von Achim:

Jetzt endlich sollten wir also das sagenumwobene Machu Picchu sehen, das geheimnisvolle UNESCO-Weltkulturebene. Um dies alles bei Sonnenaufgang nicht zu verpassen, hat uns der Wecker schon um 3.45 Uhr geweckt. Schnell rein in die Klamotten, dann ging es auch schon los, mit der Taschenlampe bei Dunkelheit erst im Tal entlang bis zu einer Brücke, wo man das Ticket vorzeigen musste. Natürlich waren wir nicht allein, vielmehr waren Leute aus der ganzen Welt versammelt und warteten, dass es los geht. Die meisten nahmen den Bus, wir entschieden uns, zu laufen (auch, um unserer neuen Gruppe zu entgehen): Aguas Calientes liegt auf ca. 2000 m Höhe, Machu Picchu auf 2400 m, d.h. wir mussten 400 m Stufen durch den Wald hinauf (vergleichbar mit einmal das Empire State Building hoch). Das haben wir in 45 Minuten geschafft! Entsprechend ausgepowert waren wir dann aber oben auch. Kaum angekommen entdeckte ich, welche Freude, Stuart und Kelly schon in der Schlange vor dem Eintritt. Natürlich haben wir entschlossen, den Tag zusammen zu verbringen. Sie hatten den Bus genommen und dabei noch Kinka, eine junge Polin, getroffen, die jetzt aber in Portsmouh, England lebt. Zusammen wollten wir Fünf Machu Picchu erobern. Wir konnten alle an der Führung unseres Guides teilnehmen – die schlechteste Führung, die ich je erlebt habe. Sein Englisch war nicht vorhanden, die Informationsqualität und -quantität begrenzt, daher bitte ich um Verzeihung für die wenigen Infos zur Geschichte von Machu Picchu:

Machu Picchu ist eine auf ca. 2400 m Höhe gelegene terrassenförmige Stadt der Inkas, erbaut im 15. Jahrhundert, benannt nach dem gleichnamigen Berg. Der Zweck der Stadt ist umstritten, man geht aber von einer königlich-religiösen Nutzung aus. Irgendwann zu Zeiten der spanischen Besetzungen wurde die Stadt aufgegeben und erst im Jahr 1911 durch einen Amerikaner wiederentdeckt.

Nach der ermüdenden zweistündigen Führung, fing es an zu regnen und alle Touristen versuchten in zwei Unterständen Schutz zu finden. Danach klärte es etwas auf und am Schluss gab es sogar Sonne. Wir erkundeten jetzt auf eigene Faust die Ruinen. Was soll ich sagen, für mich einer der schönsten und mystischsten Orte, die ich bisher gesehen haben. Der Blick von der höchstgelegenen Stelle auf die Stadt mit dem Berg Machu Picchu im Hintergrund ist atemberaubend und gehört zu den Must-Have-Seen der Welt. Wir haben uns oben zu einem kleinen Lunch hingesetzt, jeder hat sich an dem Anblick satt gesehen und die Zeit vergessen.

Jeder von uns hat an diesem Tag gefühlte 200 Fotos gemacht. Kinka, unser heutiges Maskottchen, hat aber mind. 1000 geknipst, bzw. sich in allen möglichen Posen, mit oder ohne Berg im Hintergrund, knipsen lassen – puh, Frauen!

Um ca. 15 Uhr haben wir dann den Rücktritt angetreten, natürlich zu Fuß. In Aguas Calientes haben wir in einer französischen Bäckerei dann alle noch etwas getrunken (die Schokocroissants waren vielleicht lecker) und dann Kinka verabschiedet, die als erste von uns mit dem Zug nach Cuzco losmusste. Kelly, Stuart, Jan und ich waren dann noch Abendessen. Unser zweiter großer Abschied von den Beiden -schnief.

Jan und ich mussten als letzte noch ausharren, haben uns aber in einer abgefahrenen Kneipe, in der wir noch Pool-Billiard gespielt haben, gut amüsiert. Wir hatten auch noch ein paar Leute aus Uruguay getroffen, die mit 10 Bikes eine Tour durch Argentinien, Bolivien und Peru unternahmen – cool.

Um 21 Uhr ging dann der Zug bis „Km 82“. Dort wurden wir von einem Auto abgeholt und es ging noch 2 Stunden weiter. Übermüdet erreichten wir um 1 Uhr nachts unsere vorgebuchte Unterkunft in Cuzco. Dort hatten wir echt Mühe, unser zurückgelassenes Gepäck wiederzubekommen. Letztendlich haben wir es in einer Ecke selbst gefunden.

Mit dieser letzten Aufregung ging ein langer wunderschöner Tag zu Ende.